Goethes Farbkreis

Farben sind die Taten und Leiden des Lichts..

Goethe und die Farbenlehre

Ein Zitat zu seiner Harzreise (29. November bis 16. Dezember 1777) erschließt die emotionale Basis für das Interesse Goethes an den Farben.
„Auf einer Harzreise im Winter stieg ich gegen Abend vom Brocken herunter, die weiten Flächen auf- und abwärts waren beschneit, die Heide von Schnee bedeckt, alle zerstreut stehenden Bäume und vorragenden Klippen, auch alle Baum- und Felsenmassen völlig bereift, die Sonne senkte sich eben gegen die Oderteiche hinunter.
Waren den Tag über, bei dem gelblichen Ton des Schnees, schon leise violette Schatten bemerklich gewesen, so mußte man sie nun für hochblau ansprechen, als ein gesteigertes Gelb von den beleuchteten Teilen widerschien. Als aber die Sonne sich endlich ihrem Niedergang näherte und ihr durch die stärkeren Dünste höchst gemäßigter Strahl die ganze, mich umgebende Welt mit der schönsten Purpurfarbe überzog, da verwandelte sich die Schattenfarbe in ein Grün, das nach seiner Klarheit einem Meergrün, nach seiner Schönheit einem Smaragdgrün verglichen werden konnte.
Die Erscheinung ward immer lebhafter, man glaubte sich in einer Feenwelt zu befinden, denn alles hatte sich in die zwei lebhaften und so schön übereinstimmenden Farben gekleidet, bis endlich mit dem Sonnenuntergang die Prachterscheinung sich in eine graue Dämmerung und nach und nach in eine mond- und sternhelle Nacht verlor.“

Derartige Beobachtungen finden sich gleichfalls auf der Reise nach Italien. Hier beschäftigte er sich wohl während seiner Italienreise (1786–88) aus künstlerischem Interesse mit dem Kolorit in der Malerei. Er aquarellierte selbst und studierte die italienische Landschaftsmalerei.
Aus Wikipedia: Farbenlehre (Goethe)

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